Neue Doppelspitze des Fraunhofer Iwes: Sylvia Schattauer und Andreas Reuter. ©Martina Buchholz

Fraunhofer Iwes: Übernimmt Wasserstoffaktivitäten des Fraunhofer Imws mit Standorten in Leuna und Görlitz

(PM) Das Fraunhofer Iwes hat zum Jahresbeginn 2022 einen grossen Teil der Wasserstoffaktivitäten des Fraunhofer Imws übernommen. In Leuna und Görlitz unterhält das Fraunhofer Iwes damit zusätzliche Standorte, die auf unterschiedliche Schwerpunkte der Wasserstoffwertschöpfungskette ausgerichtet sind und weiter ausgebaut werden sollen. Das beschleunigt nicht nur die Erweiterung der Kompetenzbasis im Bereich Wasserstoff, sondern schafft auch eine einmalige Infrastruktur: Drei Testfelder für Elektrolyseure und ihre Komponenten, die sich derzeit teilweise im Betrieb, teilweise im Aufbau befinden, werden aus einer Hand geführt.


Sylvia Schattauer vom Fraunhofer Imws wurde zum Jahresbeginn kommissarische Institutsleiterin des Fraunhofer Iwes und stellt mit Andreas Reuter die Doppelspitze des Instituts.

Test- und Qualifizierungskapazitäten von 25 MW
Testen, Messen und Validieren von Komponenten und Phänomenen rund um die Windenergie-Erzeugung – das ist der Markenkern des Fraunhofer Iwes. Dafür wurde in den letzten zehn Jahren eine leistungsstarke Prüfinfrastruktur für rund 150 Mio. Euro auf- und ausgebaut. Im Zuge der Zusammenlegung des Imws-Kompetenzfeldes mit den Wasserstoffaktivitäten des Fraunhofer Iwes betreibt das Institut dann Elektrolyseur-Testfelder in Bremerhaven, Leuna und Görlitz. Verbunden durch eine digital vernetzte Infrastruktur stehen beim Fraunhofer Iwes dann Test- und Qualifizierungskapazitäten für Elektrolyseur- und Brennstoffzellensysteme von über 25 MW zur Verfügung.

Die Einrichtungen ergänzen sich, was Synergien schafft: In Bremerhaven ist das Testzentrum direkt mit einer 8-MW-Windenergieanlage gekoppelt und nutzt ein virtuelles Netz zur Prüfung der elektrischen Eigenschaften von Elektrolyseuren, in Leuna ist ein direkter Anschluss an die chemische Industrie vorhanden und Kapazitäten für Power-to-X-Prozesse werden bereitgestellt und in Görlitz wird unter anderem die automatisierte Fertigung von Elektrolyseuren untersucht und optimiert.

Vergleichbare Ergebnisse von unterschiedlichen Prüfständen
„Erstmalig kann sektorübergreifend von der windbasierten Energieerzeugung bis zur Wirkung und Modellierung das Zusammenspiel grosser regionaler Energieerzeugungs-, Speicherungs- und Verbrauchereinheiten demonstriert werden“, so Sylvia Schattauer, kommissarische Institutsleiterin des Fraunhofer Iwes. Für die Kunden hat dies den Vorteil einer abgestimmten Belegungsplanung, die Möglichkeit, vergleichbare Ergebnisse von unterschiedlichen Prüfständen zu erhalten, und je nach Schwerpunkt das passende Umfeld wählen zu können. Das Fraunhofer Imws wird sich mit seinen Kernkompetenzen in der Mikrostrukturanalytik künftig auf Fragestellungen für zuverlässige und leistungsfähige Materialien in der Wasserstoffwirtschaft konzentrieren und dieses Know-how auch in gemeinsame Projekte mit dem Fraunhofer Iwes einbringen.

Die hohe Dynamik der Wasserstoff-Branche und die jeweiligen lokalen Gegebenheiten und Anforderungen hatten vor einigen Jahren gleich mehrere Fraunhofer-Experten auf die Idee für ein Elektrolyseur-Testfeld gebracht. So wurden parallel drei Labore mit individuellem Profil entwickelt und bereits teilweise gebaut. Der Bedarf an Prüfleistungen ist gross, da gerade das Zusammenspiel von Elektrolyseur und regenerativen Energien technisch eine immense Herausforderung darstellt – die fluktuierende Energieeinspeisung bringt die Systeme an ihre Grenzen. Die Elektrolyseure dafür zu optimieren, ihre Zuverlässigkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu verbessern ist das Ziel der drei Hydrogen Labs.

Windenergie- und Wasserstoffproduktion ergänzen sich
Das Fraunhofer Iwes macht vor, dass Windenergie- und Wasserstoffproduktion sich bestens ergänzen: Wasserstoff als Energieträger macht Energie speicher- und transportierbar; bei hohem Windaufkommen sorgt er dafür, dass Windenergie nicht durch Abregelung verloren geht. Grüner Wasserstoff und seine Syntheseprodukte können erheblich zur Dekarbonisierung von Industrien wie Stahl und Chemie beitragen und ist daher ein zentraler Baustein der Energiewende.

Von den mehr als 300 Mitarbeitenden des Fraunhofer Iwes werden 35 im ausgebauten Geschäftsfeld Wasserstofftechnologie tätig sein. Es gibt zahlreiche Anknüpfungspunkte zwischen den Laboren, und auch in gemeinsamen Projekten wird bereits zusammengearbeitet.

Text: Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme Iwes

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