Für Vattenfall bedeutet der Verkauf das Ende seiner Fernwärmeaktivitäten in Deutschland. Das Unternehmen will aber weiterhin in der Erzeugung von erneuerbarem Strom in Deutschland aktiv bleiben.

Vattenfall: Schliesst Verkauf seines Wärmegeschäfts an das Land Berlin ab

(ee-news.ch) Vattenfall hat am 2. Mai alle Anteile an der Vattenfall Wärme Berlin inklusive der Kraftwerke, Netze, Tochtergesellschaften, Beschäftigten und Beteiligungen an das Land Berlin übertragen. Die entsprechenden Verträge wurden im Dezember 2023 unterschrieben (siehe ee-news.ch vom 20.12.2023 >>). Im März stimmte das Berliner Abgeordnetenhaus zu. Anfang April erteilte auch das deutsche Bundeskartellamt die erforderliche fusionskontrollrechtliche Freigabe.


Der Kaufpreis beträgt rund 1.4 Milliarden Euro. Um bis 2030 wie geplant 40 Prozent der Fernwärme aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen und ab 2040 Klimaneutralität zu erreichen, sind weitere Milliardeninvestitionen notwendig.

Ende der Fernwärmeaktivitäten von Vattenfall in Deutschland
Mit dem Verkauf sind ab sofort rund 1800 Beschäftigte nicht mehr für Vattenfall, sondern für eine landeseigene Gesellschaft tätig. In den kommenden Monaten werden weitere Mitarbeitende aus zentralen Funktionen von Vattenfall, wie Personal und Finanzen, zur Wärme-Gesellschaft übergehen. Für Vattenfall bedeutet der Verkauf das Ende seiner Fernwärmeaktivitäten in Deutschland. Das Unternehmen will aber weiterhin in der Erzeugung von erneuerbarem Strom in Deutschland aktiv bleiben. Denn der deutsche Strombedarf soll bis 2030 voraussichtlich um 40 Prozent steigen und könnte sich bis 2045 sogar verdoppeln.

Deutschland soll Kernmarkt bleiben
Neben dem Endkundengeschäft ist Vattenfall in Deutschland seit vielen Jahren in der Erzeugung von fossilfreiem Strom aus Wasserkraft tätig, hat in Deutschland seine kontinentaleuropäischen Großhandelsaktivitäten konzentriert und will weiter in Solar-, On- und Offshore-Windenergie-Kapazitäten sowie Ladepunkte für Elektrofahrzeuge investieren. Deutschland soll ein Kernmarkt für Vattenfall bleiben. Die Projektpipeline für On- und Offshore-Windenergie, Solarenergie und Batterien sei bereits sehr gut gefüllt, so Anna Borg, Präsidentin und Vorstandsvorsitzende von Vattenfall. So plant das Unternehmen einen weiteren großen Windpark in der Nordsee. Vattenfall und Basf haben kürzlich den Verkauf von 49 Prozent der Anteile der Vattenfall Windparkprojekte Nordlicht 1 und 2 an Basf vertraglich vereinbart (siehe ee-news.ch vom30.04.2024 >>). Das Nordlicht-Cluster soll ab 2027/28 Windstrom produzieren, der rein rechnerisch dem Bedarf von rund 1.6 Millionen deutschen Haushalten entspricht.

Das verkaufte Wärme-Geschäft versorgt rund 1.4 Millionen Wohneinheiten mit Warmwasser und Wärme und betreibt in Berlin 10 große Heiz- und Heizkraftwerke sowie 105 kleinere Blockheizkraftwerke und verschiedene weitere Anlagen. Das Wärmenetz hat eine Gesamtlänge von ca. 2000 Kilometer.  Der Verkauf bezieht sich auf das gesamte Wärmegeschäft in Berlin einschließlich der Tochtergesellschaften der Vattenfall Wärme Berlin AG. Verkaufsgegenstand sind alle Anteile (100 Prozent) der Vattenfall Wärme Berlin AG, die weitere Beteiligungen hält, unter anderem an der Fernheizwerk Neukölln AG, Berlin (80.80 Prozent) sowie an der Vattenfall Energy Solutions GmbH und der Energy Crops GmbH (jeweils 100 Prozent, siehe ee-news.ch vom 14.3.24 >>).

1.4 Milliarden Euro statt 2 Milliarden
Bei Unterzeichnung der Verkaufsverträge im Dezember 2023 wurde ein Kaufpreis auf Basis eines Unternehmenswertes von knapp 2 Milliarden Euro vereinbart. Nach Erstellung des Jahresabschlusses 2023 und Abzug von Nettoverbindlichkeiten u. a. für Pensionszusagen wurde mittlerweile ein Kaufpreis in Höhe von rund 1.4 Milliarden Euro ermittelt.

Text: ee-news.ch, Quelle: Vattenfall GmbH

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